Samstag, 17. Oktober 2009

Das Handwerk des Krieges

Es gibt keinen Zweifel: Wir befinden uns im Krieg.

Diese Schwarzwolds sind nicht irgendwelche Raufbolde, die einen zu viel über den Durst getrunken haben, sondern eine schlagkräftige Truppe voll Bösartigkeit und Unnachgiebigkeit. Sie sind sogar bereit, für ihre üblen Ziele zu sterben. Sie wollen Archet angreifen, die Bewohner töten oder vertreiben, die Häuser niederbrennen, über alle Schrecken und Verderben bringen. Die Papiere, die ich bei dem Spion gefunden habe, beweisen dies unwiderlegbar. Aber es scheint noch mehr dahinter zu stecken: Sie scheinen auf fremden Befehl hin zu handeln. Und nicht nur diese Menschen sind wie von Sinnen und wild in ihrem Kampf, auch einige Tiere scheinen wie von einer bösen Macht gegen uns aufgehetzt zu sein: Wölfe, Spinnen, sogar Marschfliegen scheinen sich gegen uns verschworen zu haben. Welche Macht kann Menschen und Tiere gleichermaßen zu solchem Hass und Gewaltbereitschaft verführen? Wir müssen gegen dieses Böse ankämpfen, das unser Leben in die Dunkelheit stürzen will.

Zusammen mit einigen Verbündeten führte ich einen Angriff auf das Lager der Schwarzwolds durch, um sie abzulenken und zu schwächen, damit Farnbach genug Zeit bleibe, um unsere Verteidigung besser zu organisieren.

Vor jedem anderen Beruf habe ich nun also das Handwerk des Krieges erlernt: Mein durchdringender Schrei, der mir immer besser gelingt, ist eine sehr wirksame Fernwaffe. Meine Lieder geben mir und meinen Verbündeten zusätzlich Kraft und Mut, ja sie wirken sogar heilsam auf Leib und Seele. Angreifen, parieren, täuschen und zustoßen - was mich anfangs solche Überwindung kostete, geht mir aus Notwendigkeit in Fleisch und Blut über. Da wir gemeinsam und sehr gezielt vorgingen, war unser Überfall auf das Lager ein Erfolg. Wir alle kehrten heil zurück - abgesehen von ein paar Blessuren, die ich aber mit Celandines Heilsalbe bessern konnte.

Nun scheinen wir gerüstet für den letzten Ansturm unserer Feinde auf die Stadt.

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