Sonntag, 7. Februar 2010

Rückweg ins Auenland

Als wir Archet verließen, stieg noch immer Rauch von einigen Glutnestern zwischen den zerstörten Häusern auf. Wir gingen über Schlucht nach Bree.
Bree, diese riesengroße Stadt der Menschen, in der sich drei kleine Hobbits wirklich verlaufen können und ganz verloren fühlen. Sicher, es leben auch ein paar Hobbits hier im Breeland, und nach den alten Geschichten haben sich unsere Vorfahren erst hier angesiedelt, bevor sie den Brandywein überschritten und das Auenland besiedelten. Aber selbst Archet, das mir schon groß erschien, wirkt wie ein Dorf gegenüber Bree. Ich wundere mich, wie man sich hier als Hobbit wirklich wohl fühlen kann.
Müde und hungrig vom Wandern kehrten wir im Gasthaus "Zum tänzelnden Pony" ein. Die Gaststube war brechend voll, obwohl es noch nicht Mittag war. Wir fanden gerade noch einen freien Tisch und bestellten drei Krüge Bier und einen kleinen Happen. Viele Augen beobachteten uns, und schließlich sprach uns ein Mensch an, ob wir hier fremd seien und wo wir her kämen. Die Schlacht um Archet hatte sich tatsächlich schon bis hierher herumgesprochen, und auch mein Name war den Leuten hier bekannt geworden. Schnell scharten sich immer mehr um uns, um die Geschichte aus erster Hand zu hören. Die Leute waren sehr freundlich, dankbare Zuhörer, und sie sprachen voll Hochachtung mit mir. Sie nannten mich "Frodogar, der Held von Archet" oder "Frodogar, der Wachsame" und tranken auf mein Wohl. Schließlich musste ich noch ein Lied für sie zum Besten geben.
Der Rest unseres Weges verlief ereignislos - abgesehen davon, dass Mundo mir die Ohren volljammerte. Das Bier und das Essen im "Pony" hatten ihm über den Schock der Entführung und der Schlacht hinweg geholfen und jetzt fing er an, sich über all das zu beklagen. Er sagte, das ließe er sich nicht bieten und er fordere Entschädigung für all die Blessuren und Unannehmlichkeiten, die er erlitten habe. Als wir schließlich in Lützelbinge angekommen waren, übergab er mir einen Brief, den ich in seinem Auftrag zu unserem Bürgermeister Willi Weißfuß bringen sollte.
Was bildet sich dieser Fatzke nur ein? Er sollte lieber dankbar sein dafür, dass er das Ganze überlebt hat, dankbar, dass Amdir und ich ihn gerettet haben. Nun gut, da ich sowieso nach Michelbinge will, nahm ich seinen Brief mit.