Freitag, 17. Dezember 2010

Ein seltsamer Traum

Letzte Nacht habe ich vielleicht was Seltsames geträumt, das muss ich unbedingt erzählen:
Im Traum lief ich zu Sandsons Hof, wo viele Hühner leben. Und als ich da bei den Hühnern stand, konnte ich plötzlich verstehen, was sie redeten. Da schaute ich an mir herunter und stellte fest, dass ich selbst ein Huhn war. Und da fing der Hahn Georg auch schon an, mit mir zu sprechen: "Überall diese Wölfe! So viele Hühner sind ihnen schon zum Opfer gefallen. Wir brauchen dringend Hilfe!" Und der Hahn schickte mich überall in die umgebenden Lande; ich sollte mit irgendwelchen Tieren sprechen und sie um Hilfe bitten. So lief und flatterte ich los, streifte zuerst durchs Auenland. Bei Balgfurt traf ich auf einen schwarzen Reiter, aber es war nur ein Hobbitkind, das rief "Heute Balgfurt, morgen das Ostviertel und übermorgen das ganze Auenland!" Doch plötzlich saß das Kind auf einem großen schwarzen Pferd und wurde selbst groß wie ein Mensch, und wo eben noch heller Tag war, breitete sich tiefste Dunkelheit aus. Mir standen alle Federn zu Berge. Der Reiter zischte nur ein Wort:"Beutlin!", dann ritt er in einem Höllentempo nach Bockland, und das Horn von Bockland wurde geblasen. Und ich selbst flatterte auch nach Bockland zu einer Kuh, die auf einem Dach stand und nicht mehr runter wollte. Aber die Kuh wollte den Hühnern nicht helfen. Dann wurde ich auf einmal wieder ein Hobbit und ich fiel vom Dach, aber es kam kein weicher Boden, der mich hätte auffangen können, sondern ich fiel einfach weiter, immer weiter - und dann bin ich aufgewacht.

Rohstoffe dringend benötigt!

Es mangelt hier inzwischen an allem: Kupfer, Zinn, Eisen, verschiedene Holzsorten. Da sich immer mehr Leute den Grenzern anschließen und man nicht mehr ohne Schild und Schwert im Auenland unterwegs sein kann, kommen unsere Schmiede kaum mit der Produktion von Rüstungen, Waffen und anderem Gerät nach. Vor allem aber brauchen sie immer genügend Nachschub an Rohstoffen, und die werden ihnen nicht geliefert. Dabei sind die Erzadern und Hölzer überall zu finden, jedenfalls wenn man ein wenig abseits der Wege geht. Nun, damit läßt sich doch bestimmt ein gutes Geschäft machen, dachte ich mir, und habe mich daher als Schürfer, Förster und Schneider ausbilden lassen.
Es ist wirklich nicht so schwer, das Erz abzubauen und daraus Barren zu schmelzen. Man darf sich bei der Arbeit nur nicht ablenken lassen, sonst kann einem die Spitzhacke oder die Axt schnell ins Bein fahren. Aber nach etwas Übung bekomme ich das inzwischen ganz gut hin. Und die Arbeit lohnt sich wirklich, ich kann meine Produkte gar nicht schnell genug zum Auktionshaus bringen.

Kreuz und quer durchs Auenland

Ich kann es euch vielleicht sagen! Ganze fünf Tage war ich unterwegs, bin im Auenland von einem Ende zum anderen gelaufen, von Norden nach Süden und von Ost nach West, bis ich all diese Kuchen wieder eingesammelt hatte. Mir tun vielleicht die Füße weh! Und dabei musste ich immer aufpassen, dass mir kein hungriger Hobbit in die Quere kam, denn solche Leute essen alles und fragen nicht danach, ob es ihnen bekommt.
Dafür kenne ich jetzt sämtliche Gasthäuser des Auenlandes mit ihrer jeweiligen Bierspezialität. In Dachsbauten z.B. gibt es im Gasthaus "Pflug und Sterne" das Wollfußer Dunkel. Hmm, das schmeckt besonders köstlich. Oder in Stock im "Goldenen Barsch", dort sollte man unbedingt das Weidenwinder Alt probieren, auch wenn es nicht ganz billig ist. Dazu noch ein paar schmackhafte Fische frisch aus dem Brandywein, und jeder Hobbit fühlt sich wie im Himmel.
Lustige Geschichten habe ich auf meiner Wanderung erlebt. In Michelbinge z.B. bat Rollo Neubock mich, für ihn seine Freunde zu suchen. Sie spielen oft Verstecken, doch Polo und Margerite Dachsbau verstecken sich immer an den gleichen Stellen. Daher hatte Rollo keine Lust, wieder ganz überrascht tun zu müssen, und schickte mich statt dessen auf die Suche. Die beiden waren auch nicht schwer zu finden, aber dann sollte ich noch Odo Pfeife suchen, und der hatte sich ein ganz besonders gutes
Versteck ausgedacht. Halb Michelbinge hab ich nach ihm abgesucht, bis ich ihn schließlich beim Gastaus gefunden habe - oben, auf dem Dach! Auf die Idee muss man erst mal kommen.

Aber überall war auch deutlich zu hören und zu sehen, dass die Welt im Wandel ist. Das Auenland ist nicht mehr sicher: Riesige Spinnen haben sich im Steinbruch bei Schären eingenistet, Höfe werden von Wölfen überfallen, in Bree bestellte Lieferungen kommen nicht mehr hier an und auf dem Grünfeld sind tatsächlich Bilwisse. Gegen all das muss etwas getan werden. Aber es reicht nicht, die Feinde im
Land zu bekämpfen, wir müssen schon an der Grenze damit beginnen oder sogar außerhalb. Deshalb habe ich mich den Grenzern angeschlossen.